Wenn Security-Awareness-Kampagnen und internen Kommunikations-Initiativen die richtige Verpackung fehlt, bleibt der Erfolg aus. Wir sagen Ihnen, wie Sie Awareness attraktiv machen.
Was haben PR, interne Kommunikation und Security-Awareness-Kampagnen gemeinsam? Die Akteure in diesen Bereichen buhlen allesamt um die Aufmerksamkeit von Menschen. Menschen, die tagtäglich von unzähligen Mitteilungen und Nachrichten überschwemmt werden. Dabei dürfte allgemein klar sein: Visuelle Anreize wecken Neugier. Das belegt beispielsweise eine Analyse der dpa-Tochter news aktuell. Demnach werden bebilderte Pressemitteilungen auf dem Portal doppelt so oft aufgerufen wie vergleichbare Meldungen ohne Bild.
Diesen grundlegenden Ansatz sollten Sie sich auch in der internen Kommunikation zu Nutze machen und getreu dem Haute-Cuisine-Motto „Das Auge isst mit“ viel Wert auf die visuelle Gestaltung Ihrer Kommunikationsinhalte legen. Insbesondere wenn es um Security-Awareness-Kampagnen geht, besteht die maßgebliche Herausforderung darin, Menschen für Themen zu interessieren, die nicht zu ihren Kernkompetenzen und -aufgaben gehören. Sie sollten deshalb auf die richtigen optischen Reize setzen, damit sich Ihre Inhalte von der Informationsflut ausreichend abheben und wahrgenommen werden.
Das Farbenspiel der IT-Sicherheit
Die Erkenntnis, dass Newsletter, Intranet-Präsenzen und Flyer in Form von Textwüsten nicht zum Erfolg führen, hat sich weitgehend durchgesetzt. Was nicht heißt, dass es sich nicht lohnt, über die zu verwendende Schriftart nachzudenken. Das Thema Typografie ist so komplex, dass Grafikdesignerin Sarah Hyndman ganze Bücher darüber verfasst. Sie ist überzeugt davon, dass sich Vertrauen über Typografie aufbauen lässt. Schriften können eine emotionale Verbindung zur Leserschaft herstellen und die enthaltene Botschaft verstärken, Werte vermitteln oder auch die Story eines Produkts beziehungsweise einer Marke erzählen:
Neben der Schriftart ist auch die Farbgestaltung ein wichtiges Design-Element in der Kommunikation. Farben lösen verschiedene Assoziationen aus, die sich für Storytelling-Zwecke nutzen lassen, etwa um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Während blau eher beruhigend wirkt, ist rot eher anstrengend. Grün hingegen sorgt für Konnotationen mit der Natur, während türkis Kühle transportiert.
Welche Emotionen Menschen im Einzelnen mit Farbe assoziieren, ist auch vom Kulturkreis abhängig – schließlich sind Farben auch immer „symbolisch aufgeladen“. Ein Beispiel: In Europa und Nordamerika gilt die Farbe schwarz gemeinhin als Mittel, um Trauer auszudrücken – in weiten Teilen Asiens nutzt man zu diesem Zweck allerdings weiß. Unternehmen mit internationaler Belegschaft sollten diese kulturellen Differenzen bei internen Kommunikations-Initiativen keinesfalls außen vor lassen.
Per Bildsprache zur Security Awareness
Bilder sind das wohl effektivste Mittel, um Kommunikationsinhalte attraktiv zu gestalten. Das liegt auch an dem Umstand, dass das menschliche Gehirn Sachverhalte wesentlich schneller über Bilder, als über Text erschließen kann. Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge, braucht ein Mensch zwischen 1,5 und 2,5 Sekunden, um ein Bild mittlerer Komplexität so zu erfassen, dass er es später wiedererkennt. In der gleichen Zeitspanne können im Vergleich aber nur circa zehn Wörter aufgenommen werden – die im Regelfall zusätzlich verarbeitet werden müssen. Geht es um Sachverhalte und Kommunikationsinhalte, die über Emotionen vermittelt werden, fällt die Geschwindigkeit der Bildkommunikation noch stärker ins Gewicht. Essenziell ist dabei, eine Bildsprache zu finden, die zum Kommunikationsinhalt und dem Unternehmen passt. Fotorealistische Bilder (vielleicht sogar unter Beteiligung der eigenen Mitarbeiter) stellen einen persönlichen Bezug zum Unternehmen her. Comics und ähnliche kreative Formate bilden einen spielerischen Ansatz ab, der oft hohe Aufmerksamkeitswerte generiert und daneben sehr flexibel gestaltet werden kann.
Neben den Inhalten, die über Fotos oder Grafiken vermittelt werden, sollten Sie auch auf unterschwellige Aspekte der optischen Ausgestaltung achten: Obwohl Formen meist abstrakt sind, können sie beim Betrachter Emotionen auslösen. Aufstrebende Formen wie Linien vermitteln ein positives Gefühl, nach unten ausgerichtete Formen sind eher negativ konnotiert. Dreiecke wirken dynamisch, Rechtecke eher statisch.
Wie effektiv eine Security-Awareness-Kampagne wirken kann, die auf die richtige visuelle Gestaltung setzt, zeigt ein Kundenprojekt von DXC Technology. Die Experten haben für den Finanzdienstleister Aduno ein maßgeschneidertes Security-Trainingsprogramm entworfen, das auf dem Gamification-Prinzip fußt. Das Interesse der Mitarbeiter konnte so nachhaltig geweckt werden, die visuelle Gestaltung einen hohen Wiedererkennungswert schaffen. Schließlich sollten gerade Botschaften und Nachrichten in Zusammenhang mit IT-Security-Themen so attraktiv wie nur möglich verpackt sein – damit sie auch schnell konsumiert werden.
Autoren: Stefan Gneiting & Nathalie Schreiber // Quelle: THRIVE